Büskens, Stevens und Runjaic werden als Stanislawski-Nachfolger gehandelt


Büskens, Stevens und Runjaic werden als Stanislawski-Nachfolger gehandelt
Bild: dfb.de
Diese Nachricht war für viele Beteiligte sicherlich völlig überraschend. So hat FC-Trainer Holger Stanislawski am gestrigen Abend bekannt gegeben, dass er den Zweitligisten nach dem Saisonende verlassen wird. Nach nur einer Spielzeit ist offenbar das Verpassen des Relegationsplatzes drei der entscheidende Grund für seine vorzeitige Demission. Die Tatsache, dass die schwachen Finanzen des rheinischen Traditionsvereins eine baldige Rückkehr in die Bundesliga ebenso unwahrscheinlich machen, stellt sicherlich ebenfalls einen Grund für den vorzeitigen Abschied dar.

Mehr Qualität und Eingespieltheit bei der Aufstiegskonkurrenz
Das Verpassen des Relegationsplatzes ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist ein sofortiger Aufstieg in die Bundesliga letztlich utopisch gewesen, da nach dem letztjährigen Abstieg der Kader komplett neu zusammengestellt werden musste. Viele junge Spieler mussten auf wichtigen Positionen integriert werden. Zudem wurden einige Leihspieler engagiert, die die Qualität heben sollten, was jedoch bis auf den verlässlichen Torjäger Anthony Ujah nicht gelingen konnte. Besonders die beiden Österreicher Maierhofer und Royer funktionierten nicht. Hinzu kommt die Tatsache, das Zweitliga-Meister Hertha BSC und Relegationsteilnehmer 1. FC Kaiserslautern einen qualitativ deutlich besseren Kader zur Verfügung hatten. Der Tabellenzweite und direkte Aufsteiger Eintracht Braunschweig hatte den Trumpf einer eingespielten Mannschaft.

Komplizierte Zukunft für den 1. FC Köln
Auf der anderen Seite hingegen muss ehrlich konstatiert werden, dass besonders Kaiserslautern im Rückrundenverlauf arg geschwächelt hat. Eine spielerisch und mental stärkere Mannschaft hätte solch einen Kontrahenten im Kampf um den dritten Tabellenplatz mit mehr Entschlossenheit und Überzeugung hinter sich gelassen. Diesen Kritikpunkt muss sich Trainer Stanislawski gefallen lassen. Der Aufstieg war längst keine Utopie. Fraglich wird sein, ob sich solch eine gute Möglichkeit in Zukunft noch einmal bieten wird, zumal es kreative Lösungen erfordert, dass bei der trist erscheinenden finanziellen Situation echte Qualitätsspieler den Weg zum Geißbockheim finden werden. Aus der 3. Liga werden der Karlsruher SC, Arminia Bielefeld und möglicherweise auch der VfL Osnabrück dazustoßen. Aus der Bundesliga kommen die Spielvereinigung Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf. Dazu wird es der FC im Aufstiegskampf im nächsten Jahr mit der TSG 1899 Hoffenheim oder dem 1. FC Kaiserslautern zu tun bekommen. Wahrlich keine zu Übermut neigende Perspektive. Folglich ist dieser Abschied von Holger Stanislawski verständlich, der zumindest zu einem gewissen Teil auch durch eigene Fehler diese suboptimale Situation ermöglicht hat.

Weg frei machen für Aufstiegstrainer?
Gegenüber der „Bild-Zeitung“ begründet Stanislawski diesen Schritt: „Durch meine Entscheidung mache ich den Weg frei für jemanden, der am Standort Köln unbelastet die Aufgabe Aufstieg angehen kann.“ Nun gibt es jedoch einen Hoffnungsschim
mer am dunklen Kölner-Horizont. So ist der Fürther Aufstiegstrainer Mike Büskens offenbar ein möglicher Nachfolgekandidat. Allerdings ist der ehemalige Erfolgstrainer auch beim jüngsten Bundesligaabsteiger Fortuna aus seiner Heimatstadt Düsseldorf und beim SV Werder Bremen im Gespräch. Im Februar ist der leidenschaftliche und akribisch arbeitende Trainer bei Greuther Fürth vorzeitig entlassen worden. Dazu gesellen sich als Trainerkandidaten auch Huub Stevens und Duisburgs-Trainer Kosta Runjaic.

„In den entscheidenden Spielen zum Ende der Saison konnte ich nicht das Maximum aus der Mannschaft herausholen“
Stanislawski begründet seinen Schritt: „In den entscheidenden Spielen zum Ende der Saison konnte ich nicht das Maximum aus der Mannschaft herausholen. Mit der Bitte um Vertragsauflösung stelle ich mich meiner Verantwortung und ziehe die Konsequenz daraus.“ Büskens könnte ein ähnlicher Trainertyp wie der baldige Ex-Trainer Stanislawski sein. Die Anzeichen verdichten sich nun immer mehr, dass der gebürtige Rheinländer tatsächlich der Topnachfolger darstellen könnte. Dies konnte auch Geschäftsführer Alexander Wehrle gegenüber dem „Express“ deutlich machen: „Büskens ist ein interessanter Trainer, aber nicht nur für uns.“

„Es gibt nicht nur einen Wunschkandidaten“
Unlängst hatte Holger Stanislawski gegenüber diversen Kölner-Medien kundgetan, dass er nicht sofort einen Posten als neuen Trainer annehmen möchte. Auch Bremens-Sportdirektor Thomas Eichin konnte dies dementieren: „Ich habe nicht mit ihm gesprochen.“ Und er fügte im „Aktuellen Sport Studio“ hinzu, dass er nicht andauernd „Wasserstandsmeldungen“ bezüglich der Trainersuche abgeben möchte, denn seine Begründung lautet: „Es gibt nicht nur einen Wunschkandidaten. Es gibt ein paar Kandidaten, die zu Werder passen.“

Vogel, Hasenhüttl und Stöger Kandidaten in Bremen
Ebenfalls ein heißer Kandidat könnte der ehemalige Erfolgstrainer des FC Basel, Heiko Vogel sein, der nach der 14-jährigen Amtszeit von Trainer Thomas Schaaf beim SV Werder den Trainerposten an der Weser übernehmen könnte. Auch die Österreicher Ralph Hasenhüttl vom VfR Aalen und Peter Stöger von Austria Wien sind mögliche Alternativen. Dazu meint Eichin: „Wir werden keinen Trainer holen, der sagt: 'Ich brauch den und den Spieler. Er muss ein bodenständiger Mensch sein und nach Bremen passen. Wir werden uns nicht unter Druck setzen lassen.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Büskens; Stevens; Runjaic; Eichin; Maierhofer; Ujah; Wehrle
Datum: 19.05.2013 18:28 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-bueskens--stevens-und-runjaic-werden-als-stanislawski-nachfolger-gehandelt-5588.html
RSS Feed
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige